Koryū Uchinādi Gasshuku mit Patrick McCarthy sensei in Naha (Okinawa), 20.-24.10.23

Die Teilnehmer des Gasshuku vor der Festhalle des Okinawa Karate Kaikan

Im November 2022 nimmt der Plan McCarthy senseis für ein globales Koryu Uchinadi-Gasshuku am Geburtsort des Karate in Okinawa langsam Form an. Elf Monate später begeben sich vier Furyuka auf eine in mancherlei Hinsicht eindrucksvolle Reise. Jeder Versuch, sie im Rahmen einer typischen Betrachtung für die Fûryû-Webseite in wenigen Sätzen angemessen zu reflektieren, ist zum Scheitern verurteilt. Insofern müssen hier Stichworte genügen, die bei der Gelegenheit von direkten Begegnungen zu Erzählungen auszuweiten sind. Sumimasen!

Drei Flüge hin, drei Flüge zurück: Dresden-Frankfurt-Taipeh-Okinawa, jeweils ca. 14 Stunden in der Luft. In der Economy-Class ist wirklich nicht der Weg das Ziel, sondern das Ziel ist das Ziel: Okinawa. — Zeitverschiebung von 7 Stunden mit erwarteten und leider auch unerwarteten Folgen. — Stadtkundlicher Spaziergang durch Naha und Tomari zu Gedenksteinen und Gräbern der Karate-Historie. Wir befinden uns auf historischem Boden. — Vier Tage Gasshuku mit ca. 150 Karateka aus ca. 25 Ländern dieser Erde, Verkehrssprache Englisch mit japanisch-okinawanischen Einsprengseln: Haisai! Daijobu desuka? Ichariba chôde… — Geübt wird in der riesigen Sporthalle einer Mittelschule sowie an drei Tagen im Okinawa Karate Kaikan. — 25.Oktober ist in Okinawa „offizieller“ Karate-Tag: im Park des Schlosses von Shuri nehmen wir an der 100-Kata-Challenge teil, am folgenden Sonntag auch an der Karate-Demonstration auf der zentralen Einkaufsstraße Kokusai dori. — Halb- und Ganztagestouren führen zum Churaumi-Aquarium und dem zugehörigen Expo-Park, auf die Inseln Kori jima und Hamahiga jima, zum Cape Manzamo, zum Peace-Memorial, zum Katsuren gusuku, dem Präfektur-Museum und last not least in Hokama Tetsuhiro senseis Dôjô. — Einerseits tasten wir uns als Touristen vorsichtig-erkundend auf uns fremdem Terrain vor, andererseits fühlen wir uns als vollwertige Mitglieder einer internationalen Karate-Familie.

Was von zehn Tagen im Mutterland des Karate bleibt, ist eine tiefe Dankbarkeit, die sich in erster Linie an McCarthy sensei sowie an James Pankiewicz und dessen Team richtet. Erst ihr persönliches und aufopferungsvolles Bemühen hat uns die Intensität und die Vielzahl unserer Erlebnisse, Erfahrungen und Begegnungen ermöglicht. Sie werden noch lange nachschwingen. Hendrik Felber