太極拳・Taijiquan

Was ist Taijiquan?

Taìjíquán (chin., wörtlich nur unzureichend als „Faust des höchsten Gipfels“ zu übertragen) ist eine jahrhundertealte, aus China stammende Kampf- und Bewegungskunst. Mit ihrem Repertoire von oft meditativen, langsam und fließend ausgeführten Übungen aus „weichen“ und „runden“ Bewegungen besitzt Taijiquan ein hohes Potential für die geistige und körperliche Gesunderhaltung des Menschen bis ins hohe Alter hinein: ein wesentlicher Grund für die weltweite Verbreitung dieser Kunst im 20. und 21. Jahrhundert. – Weniger bekannt ist, dass Taijiquan nicht nur als eine nach innen wirkende Gesundheitsübung, sondern auch als funktionales Selbstverteidigungssystem praktiziert werden kann, worauf die letzte Silbe quán 拳 (chin. „Faust“, sinngemäß „Kampfstil / Kampfsystem“) hinweist. Entsprechend werden im Taijiquan kampfbezogene Übungen mit und ohne Partner, mit und ohne traditionelle Geräte/ Waffen praktiziert, durchaus auch schnell und nach außen (auf einen Partner/Gegner) wirksam. Das in der Kampfkunstschule Fūryū gelehrte Taijiquan orientiert sich am Formen-System des Yang-Stils in der Interpretation von Gabi Fischer-Lind shifu (Budo Studien Kreis).

Beispiel für eine Taijiquan-Form
Beginn der langen Form des Yang-Stils (Gabi Fischer-Lind shifu)
Taijiquan fördert
  • Körperhaltung und -beweglichkeit
  • Konzentration und (Selbst-)Wahrnehmung
  • Entspannen- und Loslassen-Können

Wer ist Gabi Fischer-Lind shifu?

Gabi Fischer-Lind (geb. 1973) übt seit ihrem siebtem Lebensjahr asiatische Kampfkünste und spezialisierte sich früh auf Taijiquan und Qigong. Beides unterrichtet sie seit 1992 im Budokan Bensheim (Hessen). Sie studierte Traditionelle Chinesische Medizin, trug als Autorin und Co-Autorin zu den Publikationen des Budo Studien Kreises bei und arbeitet derzeit als Heilpraktikerin mit den Schwerpunkten Akupunktur und therapeutisches Qigong (Quelle).

Taiji als universales Prinzip

Der Begriff 太極 (chin. taìjí , jap. taikyoku) weist im asiatischen Denken über den Kontext einer bloßen Kampf- und Bewegungskunst weit hinaus. Während im Daoismus taiji die größtmögliche Harmonie diametral-entgegengesetzter Pole ( 陰 yīn- 陽 yáng) bezeichnet, wird im Konfuzianismus das ordnende Grundprinzip alles Seienden taiji genannt.


Polaritäten des Seins
YIN yangYINyang
ERDEhimmelNACHTtag
MONDsonneSINKENDsteigend
WINTERsommerFEUCHTtrocken
WEIBLICHmännlichNACHGIEBIGstarr

Taìjítú – Das Taijisymbol