3.KU-Weltgasshuku in Naha (Okinawa) mit Patrick McCarthy sensei und Gastlehrern, 21.-24.10.2025

Zum zweiten Mal machten sich vier Fûryûka auf den Weg zur Geburtsstätte des Karate, zum bereits dritten globalen Koryû-Uchinâdi-Gasshuku unter der Leitung von Patrick McCarthy sensei. Während es in der ersten Woche unserer Reise hauptsächlich um das Erkunden und Besichtigen von Sehenswürdigkeiten der Insel Okinawa ging, widmeten wir uns in der zweiten Woche zu großen Teilen der Kampfkunst.
Da es nur für zwei von uns das erste Mal auf der Insel war, konnten Hendrik und Sascha uns sehr viele Tipps geben, wussten, was sehenswert sein könnte, und führten uns gut durch die Stadt Naha. Neben der Burg Shuri, dem Peace-Memorial, dem Okinawa-World-Zentrum und verschiedenen karatehistorischen Denkmälern besuchten wir – mittels Schnellboot – die Nachbarinsel Tokashiki, welche mit ihren malerischen Stränden zum Baden und Schnorcheln einlud.
Die zweite Woche startete mit einer Führung durch die Stadt Naha und dem Welcome-Dinner, bei welchem bereits neue Kontakte geknüpft oder auch bekannte Gesichter begrüßt werden konnten. Darauf folgten vier Tage Karatetraining mit etwa 50 Karateka aus der ganzen Welt. Diese Tage bestanden zur einen Hälfte aus dem Üben von Formen oder Partnerübungen aus dem KU-Curriculum und zur anderen Hälfte aus dem Kennenlernen von verschiedenen anderen Kampfkunststilen, welche jeweils durch einen Gastlehrer vermittelt wurden. Außerdem nutzten wir die Möglichkeit eines Angebots des Asato-Dôjô und lernten dort einige Techniken und Bewegungen des Motobu-Ryû-Karate kennen. Eine sehr interessante Erfahrung, da dies etwas ganz Neues und Anderes als das war, was wir bisher kannten. „Eine Kampfkunst,“ wie Hendrik so schön sagte, „die man entweder nur einmal im Leben oder sein ganzes Leben übt.“ Beendet wurde für uns die Woche mit der 100-Kata-Challenge, welche dieses Jahr am Tsuji-Strand nahe des Naminoue-Shintô-Schreins stattfand.
Es war sehr interessant zu sehen, dass man sich in Okinawa bemüht, Tradition, Kultur und Geschichtsbewusstsein aufrechtzuerhalten. So konnten wir beispielsweise in einem Theater essen, während gleichzeitig auf einer Bühne traditionelle Tänze aufgeführt wurden, welche teilweise sogar einen Kampfkunstbezug hatten. Außerdem konnten wir beim Farewell-Dinner zwei junge Frauen kennenlernen, welche ebenfalls traditionelle Lieder gesungen und Tänze für uns dargeboten haben. Auch dass in Naha die Burg Shuri nach einem Brand möglichst schnell und originalgetreu wieder aufgebaut wird, zeigt, wie stolz die Menschen auf ihre Kultur sind und dass keine Kosten und Mühen gescheut werden. Die Okinawaner kamen mir sehr freundlich und an uns interessiert vor, denn wir wurden mehrfach bezüglich unserer Herkunft gefragt und einige haben sich versucht mit uns zu unterhalten, so gut es die Sprachbarriere zuließ.
Alles in Allem war es eine großartige Erfahrung, bei welcher man sehr viele Dinge sehen und erleben und sehr viele neue tolle Menschen kennenlernen konnte. Es war eine gute Gelegenheit, über den Tellerrand hinauszuschauen und zu sehen, was es außer Koryû Uchinâdi sonst noch so gibt und wo Gemeinsamkeiten und Unterschiede liegen.
Arthur Hauswald
