Kinder-Karate-Nacht 20./21.11.2021
Wie sich die Zeiten ändern: früher übte man lange Zeit, bevor man sich einem Test unterzog. Heute testet man sich, bevor man übt bzw. damit man überhaupt gemeinsam üben kann. Dabei ist das Paradox der anzunehmenden Unannehmlichkeit den Kampfkünsten wesenseigen. Kampf, wird er beim Worte genommen und nicht mit einem sportlichen Wettbewerb verwechselt, ist nicht angenehm. Aber annehmbar. Auch, wenn man nicht weiß, wie lange der Kampf dauern mag. Auch, wenn man dem Kampf nicht ausweichen kann. Auch, wenn man den Gegner (nennen wir ihn: Sars-CoV-2) nicht genau genau kennt. Kämpfen meint zunächst einmal: widerstehen. So erklärt sich Funakoshi Gichins zwölfter Ratschlag: „Denke nicht ans Gewinnen, doch denke darüber nach, wie du nicht verlierst.“ Also nehmen wir die Situation an, lassen unsere Kinder-Karate-Nacht nicht gegen die Pandemie verlieren, üben unter anderem Techniken des Annehmens (uke waza) im Freien wie im Dojo und verbringen Lebenszeit miteinander und füreinander. Wie angenehm. Hendrik Felber