Ne waza mit Andreas Seredin sensei in Zittau, 10./11.5.2025

Zwei Tage Bodenkampf bei Andreas Seredin (BJJ Blackbelt), anstelle von einem. So sollte das Seminar, welches von der Karateschule Otomo Zittau e.V. ausgerichtet wurde, eigentlich nicht aussehen, oder zumindest nur zu 50%. Der für Samstag eigentlich geplante KU-Tegumi-Input von Olaf Krey sensei musste leider auf Grund einer Erkrankung seinerseits abgesagt werden. An der Stelle gute Wünsche für Besserung und Rehabilitation im Namen aller Seminar-Teilnehmer und Lehrer! Durch diese gezwungenermaßen spontane Schwerpunktverlagerung der Themen verkleinerte sich die Übungsgruppe signifikant, was uns als verbliebenen Teilnehmern die Chance, gab direkt in der Kampfkunstschule Otomo zu trainieren und nicht in einer Turnhalle.
So konnten wir permanent auf eine große Mattenfläche zurückgreifen und starteten zum Samstagvormittag gleich mit einigen funktionellen Drills aus dem Stand. Ich persönlich fand dabei das sogenannte „Shooten“ in den Double-Leg-Take-Down sehr interessant. Darüber hinaus thematisierten wir auch das Verhalten aus der Open Guard, während der Andere steht, so wie das „Holen des Partnerrückens“ aus einer Clinch-Situation. Aus der vorteilhaften Rücken-Position übten wir weiterführend verschiedene Würfe, um den Partner auf den Boden zu bringen, von wo aus es nach einem köstlichen, abwechslungsreichen Buffet zur Stärkung weiterging.
Am Nachmittag beschäftigten wir uns dann mit verschiedenen Angriffen und Verteidigungen aus den Positionen Closed Guard und Back Mount. Bei letzterer Position übten wir auch in einer freieren Form, die man als Positionssparring bezeichnen könnte. Auf ein Startsignal wurde dann um die eigene Befreiung aus der Position beziehungsweise um die Halswürge gekämpft. Dabei waren die Startvoraussetzungen sehr unterschiedlich, was zum einen Variabilität und zum anderen großen Spaß in die Übung brachte. So konnte man den Partner beispielsweise bewusst aufs Kreuz legen, ihm besonders viel Platz lassen oder die Chance nutzen, einfach mal etwas auszuprobieren und/oder ein bisschen Quatsch zu machen. Nach einem sehr erfolgreichen ersten Trainingstag ließen wir den Abend noch im Restaurant „KultUhr“ ausklingen, welches mit einem sehr angenehmen Spaziergang gut zu erreichen war. Die Nachtruhe konnten wir dankenswerter Weise auf den Trainingsmatten vor Ort verbringen und so sehr entspannt in den nächsten Tag starten.
Der begann erneut mit einigen kurzen Drills aus der Clinch-Position und einem spielerischen Abtipp-Kampf. Thematisch beschäftigten wir uns im Anschluss mit den Positionen Mount, Side-Mount und Kesa Katame. Auch hier entwickelten wir wieder verschiedenste defensive und offensive Techniken, welche den groben Überblick über die typischen Boden-Positionen komplettierten. Nachdem bei einigen schon das Spaghetti-Brain-Syndrom diagnostiziert wurde und bei den anderen sich die körperliche Ermüdung immer mehr manifestierte, schaffte es Andreas trotzdem, uns weiterhin am Ball zu halten. Dabei entführte er uns zu einem Exkurs mit Bezug auf das Lego Movie und konnte eine ganze neue Parallele schaffen zu einem „Doppel-C-Griff“ und dem universell anwendbaren „Ich glaube nicht ..ῐ ῐ..“, welches mittlerweile wohl schon zu einem Insider geworden ist und für den einen oder anderen Lacher gesorgt hat. Nach abschließendem Rollen war das Seminar dann auch geschafft und man selbst bis obenhin voll mit neuen Informationen und Details. Vielen Dank dafür an Andreas, das Organisations-Team rund um Dominik und an alle Teilnehmer !!! Arigato gozaimasu. Friedrich Felber

