Koryû Uchinâdi shochû geiko am Hölzernen See 02. – 10.August 2025


In diesem Jahr war das Sommercamp an einem anderen See im Brandenburger Land (auch mit jeder Menge Sand). Es ging nicht, wie für die Wiederkehrenden gewohnt, an den Frauensee, sondern wir verbrachten die Zeit gemeinsam im Kiez-Camp am Hölzernen See.
Obwohl ich das erste Mal dabei war, habe ich mich schnell in die Gruppe eingefunden und wurde von allen herzlich aufgenommen.
Täglich standen drei Trainingseinheiten auf dem Programm. Am Morgen fand das Kobudō-Training statt, in dem wir uns fast die ganze Woche im Umgang mit Sai übten und die Kata „Koryū no Sai“ sowie die Partnerübung „Pechin kumi sai“ erlernten. Das hat mir viel Spaß gemacht, weil ich zuvor noch nicht so oft Sai in der Hand hatte und so ganz viel Neues lernen konnte. Ich habe aber auch gemerkt, wie das Üben mit den Tanbō den Umgang mit den Sai erleichtert hat.
Nach dem Mittagessen haben wir uns den Nyūmon-Kata gewidmet. Dabei hat mir besonders gefallen, dass man über die Tage verteilt ausgiebig Zeit hatte, die Techniken zu vertiefen, und ich habe erkannt, wie viel Luft eigentlich noch nach oben ist bei einer vermeintlich simplen Abwehr oder einem Fauststoß.
Danach schnell die Flasche wieder aufgefüllt, und es ging zum letzten Training des Tages: Mit Boxhandschuhen und Schienbeinschonern ging es nach einem „quick re-warmup“ in die Box-/MMA-Einheit. Das Training hatte meiner Meinung nach eine coole Mischung aus vorgegebenen Techniken und Möglichkeiten zum Selbstausprobieren. Das sah zum Beispiel so aus: Es gab eine vorgegebene Kombination aus Schlägen und Tritten, die wir in verschiedenen, leicht abgewandelten Formen übten. Und es gab Übungen mit vorgegebenen Zielen, wie beispielsweise, dass einer der Partner versucht, in den Clinch zu kommen und der andere Partner dies vermeiden wollte. So konnte man auf spielerische Weise ganz verschiedene Dinge ausprobieren, und dadurch hat sich herauskristallisiert, was eher gut und was eher nicht so gut funktioniert. Das Boxtraining war für mich jeden Tag ein Highlight und hat dafür gesorgt, dass ich nach der Anstrengung immer gut schlafen konnte.
Nachdem wir den Dienstagvormittag im Regen verbrachten, bot sich die Möglichkeit, einen halben Bodentag zu machen. Der SV Luftfahrt Berlin e.V. machte ebenfalls ein Trainingslager im Kiez, und so konnten wir an dem Tag die Matten im Disco-Saal nutzen. Tim leitete uns durch Übungen am Boden und Übergänge aus dem Stand zum Boden, bei denen ein paar wenige der Judoka mittrainierten oder vom Rand aus zuguckten.
An den Abenden saßen wir noch oft bis in die Nacht zusammen und unterhielten uns oder sangen Lieder in Begleitung von Gitarre und Bass. Was am Donnerstag anfangs nur ein lockeres Ball-hin-und-herspielen zwischen zwei Leuten sein sollte, wurde dann doch ziemlich schnell zu einem zweistündigen Volleyballturnier mit vierköpfigen Teams. Am Samstag wurde jeder zum Abschluss noch einmal gut durchgeknetet, und wir ließen die Woche mit einem gemeinsamen Grillabend ausklingen.
Vielen Dank an Olaf, Felix und Tim für das Leiten von so coolen Trainings und natürlich auch danke an alle anderen für so eine tolle Zeit. Ich hatte super viel Spaß und habe mich in der Gruppe sehr wohlgefühlt.
Bis hoffentlich nächstes Jahr!
Felicitas Schellenberger